Paris 2024

09.08.2024 , Trampolinturnen, BTJ, Gerätturnen männlich olympisch

Lukas Dauser mit Platz 7 im Barrenfinale und Verkündung seines Karriereendes, Viola Gaida bei ihren ersten Olympischen Spielen als offizielle Kampfrichterin und das Tuju-Camp mit zahlreichen beeindruckenden Erlebnissen!

Turn-Team Deutschland

Die deutschen Turner lieferten bei den Olympischen Spielen in Paris einen ordentlichen Auftakt ab, der am Ende jedoch leider nicht zu einem Teamfinalplatz reichte. Mit 245,395 Punkten verpassten sie auf Rang Elf leider knapp das Finale. Lukas Dauser, der Unterhachinger legte seinen Fokus natürlich auf sein Paradegerät, den Barren und zeigte mit einem Schwierigkeitswert von 6,6 Punkten mal wieder seine Weltklasse. Mit 15,166 Punkten zog er mit großem Jubel auf Platz Fünf in das Finale ein.

Lukas Dauser im Barrenfinale

Am Montag, 05.08.2024 blickten alle gespannt auf das Barrenfinale in Paris-Bercy.

Quelle DTB: Dauser war als Vorletzter des Feldes ins Rennen gegangen. Wie schon in der Qualifikation präsentierte er auch im Finale seine Übung mit einem Ausgangswert von 6,6. Dabei wirkte der 31-Jährige anfangs etwas hektisch, sodass er nicht fehlerfrei in die Finalübung startete und der Schwierigkeitswert von den Kampfrichtenden auf 6,0 reduziert wurde. Auch wenn sich der amtierende Weltmeister schnell fing, reichte es bei diesem herausragenden Teilnehmerfeld am Ende für Platz sieben.

Sichtlich enttäuscht zeigte sich der Sportsoldat nach dem Finalwettkampf: "Ich war eigentlich bereit, aber ich bin nicht zu 100 Prozent in den Modus gekommen, hier mein Ding durchzuziehen. Vielleicht habe ich mir einfach selbst zu viel Druck gemacht und wollte ein Happy End für meine Geschichte. Trotzdem bin ich stolz auf mich, auch wenn das vermutlich erst in ein paar Tagen oder Wochen kommt, dass ich überhaupt hier war." Auf die Frage, wie es seinem Bizeps ging, sagte Dauser, dass er den Bizeps ein bisschen gemerkt habe, das aber nicht der Grund sei, weshalb die Übung nicht gut lief. "Ich konnte im Vorfeld nicht so viele Übungen turnen und hatte dadurch nicht die Routine, die ich sonst immer hatte. Davon habe ich mich ein bisschen verunsichern lassen", erklärte der 31-Jährige.

"Fehler können passieren, das ist natürlich in dem Moment extrem bitter, aber irgendwo auch der Reiz an der Sportart. Wenn man bedenkt, dass Lukas Start bei den Olympischen Spielen auf des Messers Schneide stand, dann resultiert das natürlich nicht in der Stabilität, die man sich erhofft, wenn man sich auf einen solch großen Wettkampf vorbereitet. Trotzdem ist Lukas so erfahren und hat zusammen mit seinem Trainerteam sehr viel Zuversicht ausgestrahlt. Er ist einerseits ein großer Sportler, aber auch eine besondere Persönlichkeit, die den Turnsport im letzten Olympia-Zyklus und auch darüber hinaus geprägt hat", sagte DTB-Vorstand Leistungssport Thomas Gutekunst nach dem Barrenfinale zu dem Ergebnis aus deutscher Sicht.

Das Podium komplettierten neben dem Chinesen Zou Jingyuan mit 16,200, der Ukrainer Illia Kovtun mit 15,500 Zählern und der Japaner Shinnosuke Oka mit 15,300 Punkten.

Karriereende

Gleichzeitig verkündete Lukas Dauser, wie schon insgeheim erwartet, sein Karriereende. Er wird noch den Swiss-Cup in Zürich und die Bundesligasaison mitnehmen, danach sich aber neuen Aufgaben widmen. So erwartet der 31-Jährige gemeinsam mit seiner Frau Viktoria Dauser im September zum ersten Mal Nachwuchs und auch der Wohnort wird sich wieder in unser schönes Bundesland Bayern bewegen.

„Lukas Dauser kann auf eine außergewöhnliche Karriere zurückblicken, die ihresgleichen sucht. Vom jungen Talent beim TSV Unterhaching bis hin zu einem der erfolgreichsten Turner Deutschlands hat er stets mit Hingabe und Leidenschaft überzeugt. Unter der Anleitung seines ersten Trainers Richard Hörle, der ihn entdeckt und in den ersten Jahren massiv gefördert hatte, und darauffolgend seines Jugendtrainers Kurt Szilier baute er seine turnerischen Fähigkeiten aus und kämpfte sich bis an die Spitze. Seine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio war ein Meilenstein für den deutschen Turnsport, und mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 2023 in Antwerpen hat er sich endgültig in die Geschichtsbücher eingetragen. Als Turnfestbotschafter 2023 in Regensburg hat er darüber hinaus gezeigt, dass er nicht nur auf der Turnmatte, sondern auch als inspirierende Persönlichkeit im Sport von unschätzbarem Wert ist. Wir sind stolz auf alles, was Lukas erreicht hat, und wünschen ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute.“ - Oskar Paulicks, Vizepräsident Leistungssport.

Hoch hinaus beim Trampolinturnen

Ein weiterer toller Beitrag zu den Olympischen Spielen 2024 war die Teilnahme von Viola Gaida als offizielle Kampfrichterin im Trampolinturnen. Ihre Expertise und ihr Engagement im internationalen Wettkampfwesen spiegelten sich in ihrer verantwortungsvollen Rolle wider, in der sie faire und präzise Wertungen sicherstellte. Viola hat sich über Jahre hinweg als erfahrene Kampfrichterin etabliert und wurde durch ihre Teilnahme bei den Olympischen Spielen auch auf der größten Bühne des Sports anerkannt.

Eine aufregende und erlebnisreiche Woche beim Tuju-Camp in Paris 2024!

Am 26. Juli startete das Abenteuer Olympia für die deutschen Sportbegeisterten in Frankfurt. Am Abend verfolgten wir zusammen noch die Live-Übertragung der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris, woraufhin es am nächsten Morgen schon früh mit dem Bus Richtung Frankreich losging. Nachmittags kamen alle voller Vorfreude in unserer Unterkunft in Cergy, nordwestlich von Paris, an. Hier warteten schon die französischen Teilnehmer*innen auf uns und wir lernten uns mit Kennenlern-Spielen besser kennen. Am Samstag startete dann unser erster richtiger Tag im Tuju-Camp. Vormittags verfolgten wir gespannt den Live-Stream der Gerätturn-Qualifikation der Frauen, bevor es am Nachmittag zur Stadt-Rallye nach Paris ging. Zum Abschluss dieses ersten Tages ging es noch auf den Eiffelturm.

Am 2. Tag besuchten wir das Deutsche Haus und die FanZone, wo wir auf der großen Bühne auftreten durften. Anschließend ging es für die ganze Gruppe zum Rugby-Spiel. Der Dienstag begann mit einem Workshop, woraufhin wir anschließend in die Gallery Lafayette fuhren. Dort besuchten wir einen Backkurs und lernten, wie typisch französische Macarons gemacht werden. An Tag 4 besuchte ein Teil der Gruppe die Hockey- und Ruderwettkämpfe und konnte sogar den Bronze-Medaillen-Sieg des Frauen-Doppelvierers live erleben, während der Rest der Gruppe beim Wasser-Rafting selbst aktiv war. Den Abend ließen wir mit einer Party ausklingen. Am fünften Tag probierten wir selbst die Paralympische Sportart Goalball aus und bekamen am Nachmittag einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen des Moulin Rouge. Einige besuchten zudem ein Volleyball- und Handball-Spiel. Freitag war dann schon unser letzter Tag in Paris: Am Vormittag spielten wir Pétanque mit einem französischen Verein oder feuerten die Sportler bei der Leichtathletik an. Nachmittags besuchten wir gemeinsam die französische FanZone und ließen unsere Camp-Zeit mit einer Abschlussparty ausklingen. Damit ging dann auch eine sehr spannende, faszinierende und aufregende Woche bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris zu Ende und am Samstag für die deutschen Teilnehmer*innen wieder zurück in die Heimat.

 

 

Bildquellen: Lukas Dauser DTB/Tom Weller

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